
Im Angesicht der gegenwärtigen Maßnahmen zur Eindämmung der Verbreitung vom COVID-19, tritt auch eine andere Bedrohung immer mehr in den Vordergrund: Cyberkriminalität. Derzeitig nutzen Cyberkriminelle verstärkt die zunehmende Zeit, die die Menschen nun online verbringen und profitieren gleichzeitig von der Gesundheitskrise selbst.
So werden inzwischen immer mehr Krankenhäuser, Forschungszentren und medizinische Einrichtungen in ganz Europa von organisierten Cyber-Einheiten ins Visier genommen, die gezielt nach Informationen und Systemzugängen suchen. Die überwiegende Mehrheit dieser Angriffe zielt dabei darauf ab, eine große Mengen kritischer Krankenhausdaten zu verschlüsseln und fordert anschließend ein hohes Lösegeld für die Wiederherstellung dieser Daten. Im Extremfall kann dies zu einem Verlust von Menschenleben führen, entweder weil die für die Behandlung erforderlichen Ressourcen nicht mehr zur Verfügung stehen oder die Prozesse im Krankenhaus stark verlangsamt werden.
Es zeigt sich wieder, wie zentral das Thema Cybersicherheit für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist und wie dringend wir unsere Kapazitäten in diesem Bereich ausbauen müssen. Konfrontiert mit diesen zunehmenden Angriffen während der Pandemie müssen wir jetzt schnell reagieren. So brauchen wir verstärkte europäische Maßnahmen zur Koordinierung der Prävention, Frühwarnung, Aufdeckung und Bekämpfung von Cyberangriffen. Gleichzeitig müssen wir die zuständigen Cyberabwehreinrichtungen auf jede erdenkliche Art und Weise unterstützen.