Bundeswehr

Schon lange ist es kein Geheimnis, dass das derzeitige Beschaffungswesen der Bundeswehr nicht geeignet ist, den quantitativen und qualitativen Rüstungsbedarf zeitgerecht zu decken. Ein Bericht der Bundeswehr-Denkfabrik German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) stellt diesen Umstand jetzt nochmal hervor und zeigt schmerzlich, dass die Alarmsignale im aktuellen Krisenfall durch die COVID-19 Pandemie überhört wurden.

Bereits vor 8 Jahren, sowie in ihrem Weißbuch von 2016, hat die Bundeswehr Seuchen und Pandemien und sogar explizit die Auswirkungen einer „Pandemie durch das Virus Modi-SARS“ analysiert. Trotzdem war kein Staat der Welt angemessen auf den Ausbruch der COVID-19 Pandemie vorbeireitet und Früherkennungsmaßnahmen griffen nicht.

Besonders im Fall von Deutschland, dass laut GIDS Bericht auf eine „funktionierende Verwaltung, ein exzellentes Gesundheitssystem und hervorragende Sozialsysteme“ zurückgreifen kann, mangelt es jedoch weiterhin an „substanzieller, eigentlich gesetzlich vorgeschriebener Ressourcen auf der Ebene der Kommunen und Länder“. Auch auf Bundesebene erleben wir das Gleiche; keine ausreichenden strategischen Reserven bei Personal, Infrastruktur und Material. Ein Grund dafür ist das Aussetzten der Wehrpflicht und der Wegfall des Zivildienstes, wodurch nur noch geringe strategische Personaltiefe bei der Bundeswehr vorhanden sei. Dies zeigt im höchsten Maße, dass wir unsere strategische Autonomie zurückgewinnen müssen und so uns weiter für die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr einsetzten, auf das 2% Ziel hinarbeiten und ein Soziales Jahr einführen sollten. Zudem sehen wir immer mehr, wie abhängig Deutschland von globalen Lieferketten ist. Um den entgegenzuwirken muss in Zukunft mehr auf die Diversität der Zulieferer, auf Vorratshaltung und die Vermeidung von Redundanzen geachtet werden.

Mehr dazu in diesem Bericht des GIDS:
https://www.dbwv.de/…/…/GIDSstatement2020_1_Rogg_COVID19.pdf