Engin EROGLU [FREIE WÄHLER] trifft Trigema-Chef Wolfgang Grupp

Engin EROGLU [FREIE WÄHLER] trifft Trigema-Chef Wolfgang Grupp
Heute gab es während eines Treffens zwischen dem hessischen Europaabgeordneten Engin Eroglu, dem Landesvorsitzenden der FREIE WÄHLER Baden-Württemberg, Klaus Wirthwein, und Wolfgang Grupp einen regen Meinungs- und Erfahrungs-Austausch zu den aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland und Europa.Die Mainpost bezeichnete Grupp als „einen der wenigen verbliebenen Unternehmer der alten Schule“. Er richtet sich gegen die kurzfristige Gewinnmaximierung und den „Größenwahn“ vieler heutiger Unternehmen und wünscht sich mehr Verantwortungsbewusstsein von Führungskräften. So warf er wiederholt die Frage auf: „Warum nicht 50% weniger Einkommensteuer für alle Führungskräfte, die persönlich haften?“ Im gesellschaftlichen aber auch geschäftlichem Umgang ist ihm die Wertschätzung, welche er Anderen entgegenbringt, besonders wichtig. Gleichfalls erscheint es ihm selbstverständlich, alle Bereiche seines Unternehmens gut zu kennen, sodass man ihm zeitweise sogar bei der Arbeit an der Kasse beobachten kann.
Grupp hat Trigema, welches er einst von seinem Vater verschuldet übernahm, zum bundesweit größten produzierenden Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung gemacht. Untrennbar mit ihm verbunden ist der Erhalt des Produktionsstandortes Deutschland, da er das als Teil seiner sozial-gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verantwortung sieht. Dieses Bekenntnis wurde zum Markenkern von Trigema und ebenso zum untrennbaren Teil der Inszenierung seiner selbst. Früh hat er die wachsende Nachfrage nach „grünen“ Textilien erkannt und bietet bereits seit 2006 umweltfreundliche, 100% kompostierbare Bekleidung aus Bio-Baumwolle an. Während der Pandemie wurden Teile der Produktion frühzeitig auf Atem-Schutzmasken umgestellt. Statt den Weg des Wachstums um jeden Preis zu gehen, vertraut Grupp auf Innovation und neuerdings auch auf Automatisierung.
Vor dem Hintergrund dieses Selbstverständnisses sollten wir besonders ernst nehmen, dass Grupp sich in den letzten Tagen verstärkt an die Medien wendet und nachdrücklich Entlastungen von der Regierung wegen der explodierenden Gaspreise einfordert. Die Politik muss flexibler und vor allem auch schneller werden.
Engin Eroglu, ebenfalls selber Unternehmer und FREIE WÄHLER- Europaabgeordneter, unterstützt Grupp in dessen Forderung nach umfassenden Entlastungen bei den Energiekosten: „Auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck muss seiner Verantwortung gerecht werden und die Energiesteuern massiv senken. Andernfalls sind viel mehr Menschen in Deutschland von Armut bedroht und Unternehmen werden in die Insolvenz oder aus dem Land getrieben. Beides kann nicht in unserem Interesse sein. Auch auf europäischer Ebene müssen wir diesem Problem begegnen und gemeinschaftlich an Lösungen arbeiten, um die Energieversorgung – vor allem im nächsten Winter – europaweit sicherzustellen.“
Morgen kommt es in Straßburg zur europäischen Aussprache über das Thema „Nachhaltige Textilien“. Einerseits ist für die Parlamentarier wichtig, über Gespräche, wie jenen mit Herrn Grupp, mehr über funktionierende Produktions- und Marketingkonzepte innerhalb Europas zu erfahren. Andererseits muss besonnen und kritisch abgewägt und getrennt werden, was gut für einzelne Unternehmen ist und was wir für ordnungspolitische Rahmenbedingungen in Europa anstreben sollten, um volkswirtschaftlich erfolgreich bleiben oder erfolgreicher werden zu können. Coronakrise und Ukrainekrieg haben zudem neue Fragen der Versorgungssicherheit aufgeworfen. „Es braucht einen einheitlichen europäischen Rechtsrahmen, um Zwangsarbeit und Menschenrechtsverletzungen in der Welt wirksam zu bekämpfen. Gleichzeitig aber dürfen unsere kleinen Mittelständler nicht mit Regularien und Bürokratie überfordert werden.“, kommentierte Engin Eroglu MdEP. "Seit Jahren engagiere ich mich durch verschiedene Initiativen im Europäischen Parlament im Kampf gegen Zwangsarbeit und setzte mich dabei vor allem auch für das Schicksal der uighurischen Minderheit in Xinjiang ein. Da China einer der größten Baumwollproduzenten der Welt ist und in Xinjiang über 80% der chinesischen Baumwolle hergestellt werden, standen bereits viele internationale Markenunternehmen im Licht der Öffentlichkeit, weil sie direkt oder indirekt von diesen Missständen profitieren, indem sie uighurische Zwangsarbeit in ihren Lieferketten unterstützen. Als EU ist es zentral, dass wir uns nicht nur für die Rechte der Arbeitnehmer in unseren Mitgliedstaaten einsetzen, es muss auch bei der Forderung nach Transparenz in internationalen Lieferketten einen Schritt nach vorne gemacht werden. Internationale Handelspartner wie China müssen zur Verantwortung gezogen werden und betroffene Großunternehmen wie Volkswagen müssen aktive Maßnahmen ergreifen, um grundlegende Menschenrechte zu gewährleisten und sich von der Mitschuld an der Förderung der modernen Sklaverei durch Zwangsarbeit zu distanzieren.“