Engin Eroglu zu Gast bei der Europa-Union in Mayen-Koblenz

Zu Gast bei der EuropaUnion Mayen-Koblenz war dieser Tage Engin Eroglu, Mitglied des Europäischen Parlaments (EP) seit 2019. Der Abgeordnete der FREIE WÄHLER kam trotz Eis und Schnee nach längerer Fahrt direkt aus Straßburg nach Mayen, um sich hier als Kandidat für die Europawahl im Sommer 2024 vorzustellen.
Herr Eroglu, auch stellvertretender Vorsitzender der Freien Wähler auf Bundesebene, ist bislang einer von zwei Vertretern der Freien Wähler im EP und hat sich dort aufgrund seiner Fachkenntnisse im Wirtschafts- und Finanzausschuss in den verflossenen 5 Jahren bereits einen Namen gemacht und er hofft daher sehr auf eine Wiederwahl. Eroglu forderte den Zuhörern die ganze Aufmerksamkeit ab, stellte er doch nicht nur Ursachen und Wirkung des den gesamten EURO-Raum strapazierenden Inflations-geschehens dar, sondern ging als gelernter Bankfachmann auch sehr konkret auf aktuelle Fragestellungen etwa zur Entwicklung der deutschen und europäischen Wirtschaft und Währung im Verhältnis zur Konkurrenz aus China und den Vereinigten Staaten von Amerika ein.
So erstaunte seine Aussage, China akzeptiere zunehmend den Euro nicht mehr, sondern verlange nach Zahlungen mit dem Dollar. Im Zusammenhang mit der chinesischen Wirtschaft bezog Herr Eroglu engagiert Stellung zu den Drangsalierungen der Uiguren im „Reich der Mitte“, er hat diesem Thema auch in seiner parlamentarischen Arbeit einen sehr hohen Stellenwert eingeräumt, es wurde in seiner Darstellung ein kritischer Blick auf das zum Teil sehr unkritische Engagement europäischer und deutscher Unternehmen vor Ort erkennbar. Auch kritischen Fragen zum Abstimmungsverhalten seiner Fraktion („Renew“ ) bei natur-schutzrechtlichen Vorhaben der europäischen Kommission ging er ebenso wenig aus dem Wege wie zweifelnden Anmerkungen zur kürzlich veränderten Praxis der Freien Wähler bei der Annahme großer Parteispenden oder zu den Auftritten des Bundesvorsitzenden der Partei, Hubert Aiwanger.
Herr Eroglu beeindruckte seine Zuhörerschaft durch immense Kenntnisse, präzise Erklärungen und eine klare, ungeschminkte Darstellung der Gegebenheiten; als einer seiner Kernsätze bleibt sicher haften: „Die deutsche Wirtschaftskraft wird auf Dauer nicht durch weniger arbeiten, sondern nur durch mehr arbeiten erhalten werden können.“ Nach über zwei Stunden intensiven Frage- und Antwortspiels fuhr Herr Eroglu noch in Nacht und Kälte hinaus in Richtung Nordhessen, wo er seinen Wohnsitz hat. Wir hätten ihm vielleicht doch besser eine Kanne heißen Tee mitgeben sollen an Stelle eines „Souvenirs“ von der Ahr, heißt es abschließend.