Jagd- und Landwirtschaftsverbände fordern seit langem, den Schutzstatus des Wolfes zu überprüfen, um mehr Tiere entnehmen zu können. Sie argumentieren, dass die Landwirte unter enormem Druck stehen, um ihren Viehbestand zu schützen. Die Präsidentin der Europäischen Union, Ursula von der Leyen, fordert nun Interessenverbände, Parteien und Wissenschaftler dazu auf, Daten über die Auswirkungen des Wolfes bereitzustellen, um über den weiteren Umgang mit den Tieren zu beraten. Offensichtlich ist das Ziel der Kommission, eine stärkere Wolfsentnahme zu ermöglich. Der hessische Landesvorsitzende und Europa-Abgeordnete der FREIE WÄHLER, Engin Eroglu, kommentiert: „Reichlich spät, aber besser spät als nie. Wir begrüßen den Aufruf der Kommissionspräsidentin dennoch. Ein konsequenteres Vorgehen gegen den Wolf ist uns schon lange ein wichtiges Anliegen, auf das wir auch in der jüngeren Vergangenheit deutlich hingewiesen haben.“ Bei mittlerweile 2000 Tieren und einer jährlichen Zuwachsrate von dreißig Prozent gehört Deutschland zu den großzügigeren Gastgebern für Wolfspopulationen. Besonders betroffen ist das Land Niedersachsen, welches mit 500 Wölfen in 44 Rudeln zu kämpfen hat. Zum Vergleich gibt es im gesamten Gebiet unseres EU-Partners Schweden gerade einmal 460 Tiere, darüber hinaus werden Abschussgenehmigungen erteilt. Der Landesvorsitzende der FREIE WÄHLER Niedersachsen, Arnold Hansen, ergänzt: „Wir stehen im engen Austausch mit unseren Jägern und Landwirten und kennen ihre Sorgen und Nöte. Die Betroffenheit unserer heimischen Weidetierwirtschaft muss endlich ernst genommen werden und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden. Der Vorstoß der Kommission sollte auch ein Signal für die deutsche Bundespolitik sein. Die Kommission hat eindeutig betont, dass die derzeitigen EU-Rechtsvorschriften ein strengeres Vorgehen bereits ermöglichen.“