Lebensmittelverschwendung reduzieren, um die Inflation zu bekämpfen
Straßburg 14.12.2022 | Nach einer relativ aktuellen Umfrage unter Jugendlichen (Trendstudie Jugend in Deutschland, November 2022) stellte sich heraus, dass die Inflation die größte Zukunftsangst in Deutschland darstellt. Das zeigt, wie sehr das Problem in der Breite der Bevölkerung angekommen ist. Besonders gravierend ist die Preissteigerung, sind die Inflationsfolgen, im Lebensmittelbereich. Um den sozialen Auswirkungen auf der einen und dem Kapitalverlust auf der anderen Seite entgegenzuwirken, sollten wir neben nötigen währungspolitischen auch alle anderen Maßnahmen treffen, welche sich mildernd auf die Situation auswirkten. Das Missverhältnis zwischen drastischem Preisanstieg und der Wegwerfpraxis besitzt großes gesellschaftliches Spannungspotential.
In diesem Zusammenhang hat der Europaabgeordnete Engin Eroglu MdEP (FREIE WÄHLER) ins Gespräch gebracht, die Haftungsregeln des Mindesthaltbarkeitsdatums zu ändern: “Wir müssen uns Gedanken dazu machen, wie wir den Anstieg der Lebensmittelpreise senken können.”
Die Europäische Kommission schätzt, dass ca. 10% der Lebensmittel in Europa wegen des Mindesthaltbarkeitsdatums weggeworfen werden. Der Handel darf Produkte mit abgelaufenem MHD zwar verkaufen, haftet aber in der Situation selber. Entsprechend werden die Lebensmittel in der Praxis weggeworfen.
“Die Produkthaftung abgelaufener und preisreduzierter Lebensmittel sollte auf den Kunden übertragen werden; so kann jeder Verbraucher selber entscheiden, welche Produkte er noch nutzen möchte.”, präzisierte Eroglu.
Eine bessere Nutzung des Vorhandenen würde sich über kurz oder lang auch in niedrigeren Preisen widerspiegeln. Daher wäre der skizzierte Vorstoß sowohl wirksam, als auch leicht umsetzbar.