Nachdem der Gesetzesvorschlag zum Bürgergeld trotz Zustimmung des Bundestags im Bundesrat gestoppt wurde, flammte die Diskussion in Deutschland um den Hartz-IV-Nachfolger erneut auf.

Engin Eroglu MdEP (FREIE WÄHLER) fordert in diesem Zusammenhang, das Lohnabstandsgebot stärker in den Blick zu nehmen: „Leistungs- und arbeitswillige Bürger müssen für ihren Fleiß entsprechend belohnt werden. Gerade im internationalen Vergleich ist die Besteuerung des Faktors Arbeit zu hoch.“

Am Beispiel eines kinderlosen Single-Haushalts sieht man sehr gut, weshalb Deutschland sich immer weiter auf einem Weg in Richtung unattraktiver Arbeit und attraktiven Sozialleistungen befindet. Die Daten aus den OECD-Taxing Wages 2021 sprechen diesbezüglich eine klare Sprache. Anhand des sogenannten Steuerkeils, also der Differenz zwischen Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst des Arbeitnehmers, kann man gut messen, wie die Besteuerung des Arbeitseinkommens die Beschäftigungssituation hemmt – sowohl auf Nachfrage- als auch Angebotsseite.

Deutschlands durchschnittlicher Steuerkeil liegt bei 49%, was dem zweithöchsten Wert innerhalb der 38 OECD-Mitgliedsstaaten und unter den EU-Staaten entspricht. Umgangssprachlich bedeutet das, dass ein deutscher Arbeiter durchschnittlich nur 51% der gesamten Arbeitskosten mit nach Hause nimmt. „Die überaus hohe Besteuerung des Faktors Arbeit in Deutschland setzt die falschen Anreize. Leistung muss sich endlich wieder lohnen - wir müssen die Steuern und Abgaben des Faktors Arbeit reduzieren“, so Eroglu.